90 Jahre Fußball in Niederlungwitz

Die ersten Anfänge des Fußballs in Niederlungwitz wurden im Jahre 1919 verzeichnet. Damals legten 19 Sportsfreunde die Grundlage für die Entwicklung des herrlichen Rasenballsports. Der Beginn des Fußballs war auf einer Wiese in der Nähe der ehemaligen Turnhalle an der Bergstraße und auf der sogenannten Hämmerlein Wiese am Elzenberg gegenüber der Rothmühle. Man konnte zwar noch nicht von einem organisierten Sport sprechen, aber diese Straßenmannschaften bildeten den Anfang.

Zu den 19 Sportsfreunden gesellten sich weitere sportbegeisterte Einwohner, zum Teil auch aus der benachbarten Stadt Glauchau, die im jahre 1921 die offizielle Gründung des SCN - des Sport Club Niederlungwitz - vornahmen. Die Vereinsfarben wurden zunächst mit "Schwarz und Weiß" festgelegt und nach kurzer Zeit in "Schwarz und Gelb" geändert. Diese sind noch heute Symbol des Vereins. Als erster Vereinsvorsitzender des SCN war der herr Verwaltungsassistent Herr Adler, wohnhaft in der Waldenburger Straße 14, in Niederlungwitz von den Gründungsmitgliedern gewählt worden. Zu den weiteren Gründungsmitgliedern zählten die Sportfreunde W.Ludwig, R.Vogel, A.Floß, K.Ludwig, V.Richter und H.Tippmar - der Inhaber des Kastanienbaums.Der Treffpunkt der Sportfreunde des SCN war das Vereinszimmer des Gasthofes Kastanienbaum in der Hauptstraße in Niederlungwitz.

In die Jahre 1921/1922 fällt auch der Bau des Sportplatzes In Niederlungwitz an der Waldenburger Straße - heute zum Vierseithof. Den Bau des Sportplatzes verdanken wir u.a. dem Bauer Kurt Graupner, der einen Teil seines Grundstückes als Fußballplatz zur Verfügung stellte. Noch heute besteht ein Pachtvertrag mit der Familie Gündel über die Nutzung der 2300m² des Flurstücks 590 der Gemarkung Niederlungwitz als Sportplatz.

Die erste Mannschaft spielte in der damaligen 2a-Klasse in Westsachsen und belegte immer achtbare Tabellenplätze. Man sprach vom "ewigen Zweiten". Der Treffpunkt der Sportler war ab 1926 das Vereinszimmer im "Brauerei-Restaurant" (besser bekannt als Bergschänke). Begründet durch den  Wechsel der Wirtsleute Tippmar vom Kastanienbaum zum Brauerei Restaurant zogen auch die Fußballer des SCN mit.

Das 5-Jährige Vereinsjubiläum wurde bereits im Brauerei Restaurant gefeiert. Das belegt ein Wimpel, der von der Familie Tippmann gespendet wurde. Vom Sportplatz aus führte ein Fußweg in ca. 15 Minuten direkt über die Wiesen, den Lungwitzbach und dem Slukaberg zur Bergschänke.

Im Jahre 1931 wurde der Sportfreund Walter Weber, wohnhaft Elzenbergstraße 2 zum Vorstand des SCN gewählt worden. Als Geschäftsführer wählten die Mitglieder den Sportfreund Kurt Tippmar.

 

 

Foto der 1.Männermannschaft ca. 1927

 

im Hintergrund das Bauerngut der Familie Graupner

 

Bruno Polster, Erhard Reimann, Walther Floß, Walther Pflug, Victor Richter und Kurt Ludwig

Umgezogen wurde sich in den ersten Jahren im Vereinszimmer des gasthofes Kastanienbaum, ab 1926 in der Bergschänke. Das Bild zeigt eine Mannschaft mit Vereinsfahne auf dem Weg zum Sportplatz. Das Bild entstand vermutlich vor 1926 auf der Waldenburger Straße - heute zum Vierseithof.

Im Einwohnerverzeichnis von Niederlungwitz wurde 1936 folgender Eintrag gefunden: SCN, Vorsitzender Kurt Tippmar-Glauchau Brauerei Restaurant Fernruf 3115. Der Inhaber des "Brauerei Restaurant" war zur damaligen Zeit Hermann Tippmar. Die Familie Tippmar unterstützte die Fußballer des SCN finanziell und ermöglichte die Teilnahme am Spielbetrieb. Seit 1990 ist die Gaststätte geschlossen und dem Verfall preisgegeben.

Eine weitere Verbesserung der sportlichen Rahmenbedingungen erfolgte 1927 mit der Einweihung der Turnhalle an der Bergstraße. Diese Halle wurde vorwiegend von der Turnerschaft Niederlungwitz e.V. genutzt. Im Adressbuch der Vereine 1927 war als Vorstand der Turnerschaft Willy Petermann und als Vereinsheim der Lindengarten angeben. Die Fußballer des SCN nutzten diese Halle in der schlechten Jahreszeit zum Training. Eine weitere Turnhalle befand sich in der Mühlenstraße. Diese Halle gehörte dem Arbeiter-, Sport- und Kulturverein e.V., dessen Vereinsheim das Sängerheim in der Mühlenstraße war. Für diese Turnhalle bestanden 1947 Pläne zum Ausbau der Kindertagesstätte. Erst 1952 erfolgte ein Beschluss zur Nutzung als Kulturhaus. Seit Gründung des KCN, des Karnevalsclub Niederlungwitz e.V., wurde das Kulturhaus bis 1992 für den Lungwitzer Fasching genutzt. Auf Grund der ungeklärten Rechtsverhältnisse steht das Kulturhaus seit 1992 leer und verfällt allmählich.

 

 

 

Bild von der Eröffnung der Turnhalle im Jahre 1927

In den folgenden Jahren war eine stetige Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen. Das Spieljahr 1930/1931 war für den SCN eines der erfolgreichsten. Die erste Männermannschaft des Vereines errang die Meisterschaft und stieg in die höchste Spielklasse Westsachsens auf. Die entscheidenden Spiele zum Gewinn der Meisterschaft waren der 2:0 Sieg in Hartenstein und der 5:1 Sieg gegen Hohenstein-Ernstthal.

 

Der SCN stützte sich damals auf folgende Spieler und Aufstellung:

 

Wunschel

W.Landgraf  F.Landgraf

Vogel  Pflug  Kunze  Bräutigam

Polster  Floß  Schnitzlein  Fritzsche  Weber

 

Auch die zweite und die dritte Männermannschaft wurden in diesem Spieljahr Meister ihrer Klassen. In der Saison 1931/1932 erreichte der SCN achtbare Ergebnisse. So wurden Spiele gegen den VfB Glauchau mit 3:1, gegen Meerane 07 mit 3:1 und gegen den VfL Zwickau mit 2:1 gewonnen. Gegen den damaligen Meister Zwickauer SC wurde 2:2 Unentschieden gespielt. Einen Rückschlag gab es im Spieljahr 1932/1933 als die höchste Spielklasse Westsachsens nicht mehr gehalten werden konnte und der SCN absteigen musste. Im März 1933 kam nach dem Antritt des Hitler Regimes das endgültige Verbot des Arbeiter-, Turn- und Sportbundes. Der größte Teil der aktiven Sportler der Fußballabteilung "Corso" trat in die Reihen des Sport Club Niederlungwitz ein, was zu einer weiteren Stärkung führte. Die Spielstärke dieser Mannschaft bekamen manche höherklassige Mannscahften zu spüren. So wurde z.B. der VfB Glauchau zweimal mit 5:2 geschlagen und etliche Male spielte man Unentschieden.

 

 

Im Bild

u.a. Walter Pflug, Bruno Polster und Kurt Ludwig

 

 

Im Bild

u.a. Arno Floß, Heinz Floß, Werner Floß, Hans Gerth, Karl Lorenz, Karl Werner

Im Jahr 1947 wurde durch die Fußballer der Sportfreund Rudi Vogel zum Abteilungsleiter gewählt. Er begleitete dieses Ehrenamt von 1947-1960, von 1964-1965, von 1967-1976 und von 1978-1986 - insgesamt 32 Jahre. In seiner aktiven Zeit gehörte er als Abwehrspieler zu den Stützen der erfolgreichen Mannschaft, die vor dem Krieg in der höchsten Spielklasse Westsachsens spielte. Im März 1954 erfolgte die Fusion des Sport Club Niederlungwitz mit dem Reichsbahn Sportverein Lokomotive Glauchau, weil die Sportanlagen des SV Lok am heutigen Hundeplatz nicht mehr den Anforderungen genügten. Der neue Verein nannte sich BSG Lokomotive Glauchau/Niederlungwitz. Neben Fußball konnte Sport in den Abtweilungen Kegeln, Turnen und Schwimmen (bis 1956) betrieben werden. Später kamen Wandern (bis 1990), Kanu (bis 1997) und Volleyball dazu.

 

Im Bild: K.Lorenz, O.Weikert, M.Unger, J.Grünwald, K.Schwarzenberg, D.Hofmann, H.Müller, G.Wilhelm, J.Hedrich, H.Ernst, H.Rudolph, S.Fischer

Bis etwa 1945 unterstützte der Inhaber der Bergschänke Hermann Tippmar die Fußballer des SCN. Nach dem Krieg hat er die damalige sowjetische Besatzungszone verlassen und sich im Westen Deutschlands eine neue Existenz aufgebaut. Trotzdem unterstützte er die Niederlungwitzer Fußballer weiterhin. So schickte er einen Satz schwarz/gelbe Trikots, da Sportkleidung nach dem Krieg im Osten Deutschlands eine absolute Mangelware darstellte. Durch den II.Weltkrieg war der Sport in Niederlungwitz fast zum Erliegen gekommen, obwohl die nicht zum Kriegsdienst eingezogenen älteren Sportsfreunde sich restlos einsetzten, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Ab 1946 wurde unter der Leitung von Arno Floß schon wieder ein regelmäßiger Spielbetrieb um Punkte und Meisterschaft in der 1.Kreisklasse durchgeführt. Der SCN nahm in den folgenden Jahren mit wechselhaften Erfolgen an den Meisterschaften teil. Mit Glück und Können konnte die Klasse gehalten werden. Als neue Vereinsgaststätte wurde der Gasthof "Kastanienbaum" an der Hauptstraße in Niederlungwitz ausgewählt, der in ca. 10 Minuten Fußweg zu erreichen war.

 

 

 

 

 

Im Bild

u.a. Bruno Polster, Albert Schnitzlein, Kurt Ludwig

Durch diese Zusammenlegung der beiden Vereine kam es zu einem erheblichen sportlichen sowie ökonomischen Aufschwung. Spieler wie Walther Hofmann, Hans Hempel, Gerhard Neuhaus, Walther Geyer, Rudi Thierfelder und Arthur zu fahren. Ein Luxus stellte die Fahrt auf der Ladefläche eines LKW dar. Unter diesen Umständen stellten Fa Ptermann verstärkten den Niederlungwitzer Fußball. Ein weiterer Vorteil dieser Fusion war die Bereitstellung von Freifahrtscheinen durch die Deutsche Reichsbahn. Damals war es üblich mit den Fahrrädern zu den Auswärtsspielen zu fahren. Ein Luxus stellte die Fahrt auf der Ladefläche eines LKW dar. Unter diesen Umständen stellten Fahrten z.B. nach Hainichen, Mittweida, Rochlitz, Chemnitz, Plauen oder Penig Tagesreisen für die Sportler dar.

Den ersten Kreismeitertitel nach dem Krieg und den Aufstieg in die Bezirksklasse erreichten die Fußballer der BSG Lok 1956 unter dem Trainer Heinz Funke, einem ehemaligen Meeraner Oberligaspiler. Er betreute die mannscahft bis 1958. In den Jahren von 1956 bis 1960 spielte die 1.Männermannschaft in der Bezirksklasse. Der Abstieg wurde besieglt aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber der punktgleichen BSG Motor Astra Karl-Marx-Stadt.

Als Trainer konnte 1958 der Sportsfreund Walter Petzold gewonnen werden, der als ehemaliger Spieler des VfB Glauchau (Chemie Glauchau) über viel Erfahrung in höherklassigen Mannschaften verfügte. Er wurde 1961 durch den Sportfreund Ernst Heinz (Mücke) abgelöst, der dann die 1.Männermannschaft mehrere Jahre betreute.

Weitere Trainer der 1.Mannschaft waren die Sportfreunde Rolf Deubel und Karl Rambat.

Mannschaftsbild ca.1960

Heinz Ernst, Gerhard Feustel, Hans Rudolph, Dieter Hofmann, Jürger Salzer, Siegfried Fischer, Klaus Schwarzenberg, Manfred Adelberg, Rudi Vogel, Hartwig Spieler, Werner Scholz, Hans Fischer und Henning Schnorrbusch

Kurzzeitig zwischen 1957 und 1958 war die Gaststätte Guido List auf dem Elzenberg in Niederlungwitz das Vereinslokal der Fußballer des SCN. In den jahren 1958/1989 erfolgte der Bau eines Vereinsheimes mit für die damalige Zeit modernen Wasch- und Umkleideräumen sowie einer Toilettenanlage. Das Material wurde durch Abriss von Gebäuden am ehemaligen Lok-Platz gewonnen. Die notwendigen Gelder wurden größtenteils von der Deutschen Reichsbahn zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten wurden nach Feierabend, in vielen unentgeltlichen Stunden, durch die Fußballer ausgeführt. Nach Fertigstellung des Sportlerheimes konnte der Weg vom Gasthof Kastanienbaum zum Sportplatz entfallen.

 

Die Bewirtschaftung des Vereinsheimes übernahmen:

1959-1976 Hedwig Vogel

1976-1996 Hans und Ursula Rudolph

1996-2002 Wolfram und Katrin Kraska

2002-2008 Gabi und Bernd Bielke

 

Besonderen Verdienst am Bau des Vereinsheimes hatten die im Bild dargestellten Sportfreunde von links nach rechts: Karl Lorenz, Hans Haueisen, Bruno Polster, Jochen König, Günther Wilhelm, Frank Polster, Heinz Müller, Rudi Vogel, Albert Schnitzlein, Hans Rudolph, Heinz Floß und Lothar Gruner

Vereinsheim

SV Lok

1960

Nach dem Abstieg aus der Bezirksklasse 1960 spielten die Fußballer wieder in der 1.Kreisklasse. Sportliche Erfolge waren unter anderem die Teilnahme am Turn- und Sportfest in Leipzig, FDGB-Pokalsieger und die Kreismeisterschaft 1964/1965. Das gewonnen Aufstiegsspiel gegen die SG Einsiedel wurde aufgrund eines Wechselfehlers wiederholt. Dieses Wiederholungsspiel wurde verloren und somit der Aufstieg in die Bezirksklasse nicht geschafft. Der Teilnehmer am Turn- und Sportfest wurde bei einem Turnier der Kreise Stollberg, Hohenstein-Ernstthal und Glauchau ermittelt, an denen nur die Zweitplatzierten der Meisterschaften startberechtigt waren. Für die Fußballer des SV Lok bedeutete diese Teilnahme eine Woche bezahlte Freistellung von der Arbeit. In der Saison 1964/1965 gewannen die Fußballer erneut die Kreismeisterschaft und schafften den Aufstieg in die Bezirksklasse.

 

Bei der Wahl des Abteilungsleiters 1961 bekam der Sportfreund Herbert Lippmann die meisten Stimmen und löste bis 1964 Rudi Vogel als Vorsitzenden ab. In seiner aktiven Zeit war der Sportfreund Lippmann als Torhüter einer der Aktivposten der 1.Männermannschaft.

 

In der Saison 1966/1967 erfolgte der unglückliche Abstieg in die Kreisklasse aufgrund des schlechteren Torverhältnisses gegenüber Stahl Fackel Mosel. Mosel gewann in Lugau ein Nachholespiel mit 2:1, von den Augenzeugen wurde berichtet, dass dieses Spiel zu Gunsten von mosel manipuliert worden sei, was aber nicht zu beweisen war.

In den fünfziger bis siebziger Jahren hatte die BSG Lok eine sehr gute Nachwuchsarbeit. Unter den Übungsleitern Walther Kleindienst, Arthur Petermann, Rolf Stratmann, Heinz Floß, Jürgen Schneider und Gerhard Schumann wurden mehrere Kreismeistertitel und FDGB Pokalsiege in den verschiedenen Altersklassen errungen.Ein besonderen Erfolg war 1962 der Gewinn des Wanderpokales der Junioren der Reichsbahn Direktion Dresden. Die Brüder Egon und Thomas hahn wurden zur BSG Sachsenring Zwickau (DDR Oberliga) delegiert. Der Sportfreund Frank Stratmeier zum Bezirksligisten Fortschritt Meerane. Von 1969.1977 betreute Hans Rudolph die 1.Mannscahft. Im Spieljahr 1973/1974 wurde erneut der Kreismeistertitel gewonnen und der Aufstieg in die Bezirksliga geschafft. In den Aufstiegsspielen setzte sich die Lok-Elf gegen Fortschritt Lichtenstein und Motor Geringswalde durch (5:3 Punkte und 11:7 Tore). Verstärkt wurde die Mannschaft vom Sportfreund Ronald Pfüller von St.Egidien, der über mehrere Jahre Spielführer der 1.Männermannscahft des SV Lok war. Die Bezirksklasse konnte aber leider nur zwei Jahre gehalten werden. Durch den Abstieg in die Kreisklasse beendeten einige ältere, erfahrene Sportfreunde ihre aktive Laufbahn und ein Neuaufbau mit vielen Jugendspielern begann.

Mannschaftsbild der Saison 1974 - Aufsteiger in die Bezirksklasse

Mannscahftsleiter Heiner Chemnitzer, Joachim Radajewski, Frank Stratmeier, Manfred Gruber, Uwe Häßler, Bernd Wendler, Joachim Göpfert, Rolf Bauer, Trainer Hans Rudolph, Abteilungsleiter Rudi Vogel, Andreas Radajewski, Werner Flehmig, Klaus Weiß, Paul Winkler, Frank Wagner und Peter Siegel

Mannschaftsbild der Saison 1966/1967

Jürgen Jahn, Uwe Schmidt, Andreas Schneider, Matthias Taubert, Jörg Siegel, Thomas Hahn, Klaus Holzmüller, Martin Floß und Übungsleiter Heinz Floß

Mannschaftsbild Junioren der Saison 1966/1967

Bernd Wendler, Jürgen Floß, Jürgen Schneider, Klaus Schmiedel, Andreas Radajewski, Dieter Pfau, Klaus Goldmann, Peter Siegel, Klaus Weiß, Karl-Heinz Becker und Übungsleiter Heiner Chemnitzer

In der Saison 1977/1978 konnte erneut die Kreismeisterschaft gewonnen werden. In den Aufstiegssoielen zur Bezirksklasse gegen Callenberg (1:5 und 2:6) und gegen Lunzenau (1:0 und 2:3) konnte man sich nicht durchsetzen.

 

Das Vereinsheim wurde zwischen 1975 und 1976 in Eigenleistung der Fußballer vergrößert. Dabei wurde die heutige Gaststätte mit einer einer kleinen Küche angebaut. Geplant war auch eine Aufstockung des Sportlerheimes mit einer Wohnung für einen Gastwirt bzw. Platzwart und einer größeren Küche. Diese Baumaßnahme wurde aber aufgrund von Unstimmigkeiten innerhalb der Mitglieder nicht realisiert.

 

In den Jahren 1976-1978 übernahm die bteilung Fußball der Sportfreund Heiner Chemnitzer. Von 1978 bis zur Zusammenlegung der Kreise Hohenstein-Ernstthal und Glauchau zum Kreis Chemnitzer Land im Zuge der Kommunalreform 1992 spielten die Fußballer in der Kreisklasse des Kreises Glauchau. In dieser Zeit wurde der SV Lok in der Saison 1985/1986 Kresimeister und FDGB-Pokalsieger sowie Traktor Pokal Sieger (1983,1984 und 1985). Der Aufstieg in die Bezirksklasse wurde nicht geschafft. Das erste Spiel wurde in Grünbach mit 2:0 verloren und in Niederlungwitz wurde 3:2 gewonnen. Dieses Ergebnis reichte aber nicht zum Aufsteig.

In dieser Mannscahft spielten: Uwe Prüstel, Türk Schulze, Karsten Thümmler, Joachim Gruner, Holger und Uwe Rudolph, Mike Schmidt, Klaus und Andre Holzmüller, Thomas Kleindienst, Horst Goldmann, Volker Skaraupke und Jörg Siegel. Trainer war von Oktober 1981 bis Juni 1989 der Sportfreund Frank Wagner, der in seiner Jugend beim Fußballclub Karl-Marx-Stadt spielte.

Mannschaftsbild der Saison 1984

Joachim Gruner, Volker Skarupke, Jens Baas, Thomas Huber, Horst Goldmann, Uwe Rudolph, Frank Stratmeier, Peter Tirschmann, Andreas Mäder, Maik Schmidt, Wolfram Kraska, Joachim Melzer, Carsten Thümmler, Jörg Siegel und Heiko Schrapps

Mannschaftsbild der Saison 1989

Türk Schulze, Gunther Vogel, Holger Rudolph, Volker Speck, Horst Goldmann, Uwe Rudolph, Klaus Holzmüller, Uwe Prüstel, Klaus Weiß, Jens Baas, Maik Schmidt, Thomas Huber, Joachim Melzer, Wolfram Kraska, Carsten Thümmler

Für die 1.Kreisliga des neuen Landkreises Chemnitzer Land qualifizierten sich in der Saison 1992/1993 jeweils die ersten sechs Mannscahften der 1.Kreisklassen von Glauchau und Hohenstein-Ernstthal. Weitere Spielklassen wurden neu gebildet: 2.Kreisliga, 1.Kreisklasse und 2.Kreisklasse, in die die Zweite Männermannscahft des SV Lok eingestuft wurde. Trainer der Mannschaft, welche die Qualifizierung zur 1.Kreisliga schaffte, war der Sportfreund Türk Schulze, der als Aktiver ein Leistungsträger der letzten Meisterschaft 1985/1986 war. Er betreute die Mannschaft von 1989 bis 1997.

 

Den jetzigen Zustandes des Vereinsheimes verdanken wir einer grundlegenden Sanierung der sanitären Anlagen, dem Bau einer Ölheizung und dem Einbau neuer Thermofenster durch die Gemeinde Niederlungwitz im Jahr 1992 und der Rekonstruktion des Vereinsheimes in Eigenleistung der Sportler mit Unterstützung der Stadt Glauchau und den Firmen Böhm Küchenstudio, Elektro GmbH Wiese und Komischke sowie dem Autohaus Gunther Vogel. Besonderes Engagement bei der Modernisierung zeigte der letzte Bürgermeister der Gemeinde Niederlungwitz Uwe Wanitschka.

Zur Aufrechterhaltung des laufenden Spielbetriebes konnten u.a. weitere Sponsoren gewonnen werden: G+H Dämmstoffe Isover Glauchau, Vermögensberatung Andreas Pukownick, Griechisches Spezialitätenrestaurant El Greco, Elektrobetrieb Wiese und Komischke, Colonia Versicherung A.Sterr, Raiffeisenbank Glauchau

 

Auf dem Bild: Geschäftsführer Isover Peter Siegel, Thürk Schulze, Jens Baas, Michael Karp, Klaus Holzmüller, Uwe Prüstel, Joachim Gruner, Gunther Vogel, Thomas Kleindienst, Jörg Schönfelder, Uwe Rudolph, Wolfram Kraska, Rene Bergmann und Gunnar Kunze

Durch die Änderung der politischen Verhätnisse und der Deutschen Einheit am 3.Oktober 1990 wurde die wirtschaftliche Selbstständigkeit der Vereine angestrebt. Infolge der ökonomischen Situation der Kommunen und der staatlichen Stellen wurde an der Sportförderung immer mehr gespart. Mit der Privatisierung der Deutschen Reichsbahn zur Deutschen Bahn AG 1994 standen auch für die Belange des Eisenbahnersports immer weniger Gelder zur Verfügung. Aus diesen Gründen mussten andere Wege gegangen werden. Die Gewinnung von Sponsoren war unbedingt notwendig, um den Sportverein am Leben zu erhalten. Mit großer Unterstützung des Autohauses Gunther Vogel wurde im November 1998 der Beschhluss gefasst, für den Nachwuchs einen Mazda-Kleinsbus zu kaufen. Zur Deckung der laufenden Kosten dieses Kleinbusses konnten folgende Sponsoren gewonnen werden: Dachdeckermeister Gerhard Mann, Friseurmeisterin Steffi Langer, Kleisbusbetrieb Olaf Biebert, DEVK Versicherung Martina Schrank, Werbeagentur Appel und Gripps, Dachdeckermeister Henry Schach, Klempnerei Dieter Hahn, Elektro GmbH Wiese und Komischke und Autohaus Gunther Vogel. Die Wartung der laufenden Reperaturen werden vom Autohaus Gunther Vogel kostenlos übernommen.

Im Jahr 2000 ist der Neubau eines seperaten Trainingsplatzes als Hartplatz mit Beleuchtung realisiert worden. Die Gelder für diese Baumaßnahme wurden durch das Regierungspräsidium Chemnitz zur Verfügung gestellt. In Eigenleistung wurden durch die Fußballer ca. 3000 unentgeltliche Arbeitsstunden geleistet. Hervorzuheben sind hier u.a. die Sportfreunde Klaus Weiß, Jörg Siegel, Wolfram Kraska, Heinz Richter und Türk Schulze. Der jetzige Trainingsplatz, der unter großen Mühen durch die Mitglieder des Gemeinderates 1986/1987 (allen voran Horst Vogel) gebaut worden ist, genügte nicht mehr den Ansprüchen. Besonders bei schlechtem Wetter war kein Training möglich.

In Vorbereitung des 80-Jährigen Jubiläums wurden durch die Fußballer die Außenanlagen verschönert. Der Zaun ist komplett erneuert worden, Ballfangnetze wurden aufgestellt und die Fassade des Sportlerheimes wurde wärmegedämmt und erneuert. Hier zeigten sich Holger Rudolph und Jens Baas besonders aktiv. Das Material wurde von der Firma G+H Isover Dämmstoffe GmbH und K&S Spezialstoffbau GmbH gesponsert.

Aus sportlicher Sicht kann man in den letzten Jahren auf eine positive Entwicklung zurückblicken. Heute nehmen 3 Männermannschaften und 4 Nachwuchsmannschaften am Spielbetrieb teil. Die 1.Mannschaft, unter der Leitung von Sportfreund Steffen Lötzsch, ist wieder ein fester Bestandteil der 1.Kreisliga des Landkreises Chemnitzer Land. Nach dem Abstieg in die 2.Kreisliga in der Saison 1997/1998 erfolgte der sofortige Wiederaufstieg nach einem 2:0-Sieg gegen Fortschritt Glauchau II am letzten Spieltag. Diesen sofortigen Wiederaufstieg verdanken wir auch unser kontinuierlichen Nachwuchsarbeit. Durch Integration von Nachwuchsspielern konnte das sportliche Niveau der 1.Männermannschaft gehoben und die Mannschaft verjüngt werden.

Die Spielzeiten 1999/2000 und 2000/2001 konnten mit einem Mittelfeldplatz abgeschlossen werden.

Unsere 1.Männermannschaft spielt zur Zeit wieder im gesicherten Mittelfeld der 1.Kreisliga. Ziel ist es die Klasse zu halten und die Mannschaft systematisch zu verjüngen. Ein Teil der sportlichen Leistungsträger wie Wolfram Kraska, Jens Baas, Bernd Bielke und Heiko Schrapps sind Ende Dreißig und stehen am Ende ihrer sportlichen Laufbahn. Besonders bemerkenswert ist die Leistung von Steffen Tischner einzuschätze, der mit 43 Jahren noch als Abwehrspiler einer der konstantesten Spieler der 1.Mannschaft ist.

 

Die Stützen der 1.Männermannschaft sind zur Zeit:

 

Oliver Wiese  (Ronny Gröber)

Steffen Tischner  Thomas Kraska  Heiko Schrapps  Matthias Müller

Jens Baas  Thomas Kleindienst  Gunnar Kunze  Wolfram Kunze

Enrico Vogel  Rene Bergmann

 

weiterhin spielten: Patrick Assmann, Jens Garn, Sven Schleicher, Alexander Herrmann und Danilo Schmiedel

Ein weiteres Ziel ist die Stärkung der 2.Männermannschaft. Diese spielt zur Zeit in der 2.Kreisklasse. Um den Niveauunterschied für Nachwuchsspiler, die für die 1.Mannschaft vorgesehen sind, zu verringern, muss das Ziel der Aufstieg in die 1.Kreisklasse sein.

 

Am 15.März 2011 wählten die Fußballer des SV Lok eine neue Leitung. Unter tosenden Beifall wurde der Sportfreund Horst Goldmann nach 15 Jahren Abteilungsleiter von den Mitgliedern verabschiedet. In die neue Leitung wurden gewählt: Jörg Siegel als Abteilungsleiter, Frank Tröger als dessen Stellvertreter und Andreas Radajewski als Schatzmeister. Weiterhin wurden gewählt der Sportfreund Klaus Weiß als Objektverantwortlicher und Bernd Bielke als Jugendleiter.

Am 24.Januar 2002 übernahmen Gabi und Bernd Bielke die Bewirtschaftung unseres Vereinsheimes, da die Familie Kraska sich entschlossen hat, auf Grund erhöhter familiärer und beruflicher Belastung diese abzugeben.

 

Sportlich verlief die Saison 2001/2002 am Anfang überraschend gut. Mit einem optimalen Start von 3 Siegen in Folge stand man zwischenzeitlich sogar an der Tabellenspitze. Bemerkenswert ist diese Leistung dadurch, dass leistungsträger wie Oliver Wiese den Verein aus beruflichen Gründen verlassen mussten und andere Leistungsträger wie Enrico Vogel und Heiko Schrapps arbeitsbedingt nicht mehr am Training teilnehmen konnten. Verstärkt wurde die Mannschaft durch den Sportfreund Andreas Bungert von Motor Meerane sowoe weiteren Jugendspielern aus dem eigenen Nachwuchs. Eine überragende Saison spielte Alexander weber im Tor, der fast den Weggang vom Sportfreund Oliver Wiese vergessen ließ. Weiterhin wurden u.a. in die 1.Mannschaft integriert: Sebastian Rabe und Rene Händel. Im Laufe der Saison setzten sich die spielstarken Mannschaften aus Oberlungwitz und Fortschritt Glauchau deutlich ab.

Seit 1981 besteht eine Sportlerfreundschaft mit dem ESV 74 Bernterode aus dem thüringischen Eichsfeld. Jährlich werden sportliche Vergleiche durchgeführt, die im Wechsel einmal in Bernterode bzw. in Niederlungwitz stattfinden. Zustande gekommen ist diese Freundschaft durch den Sportfreund Egon Gunkel, der 1979 aus Bernsterode stammend nach Glauchau gezogen ist.

 

Mannschaftsbild vom Spiel Bernterode gegen SV Lok im Jahr 1981

Wolfram Kraska, Andreas Schneider, Übungsleiter Jürgen Schneider (Mäckie), Klaus Holzmüller, Volker Skaraupke, Karl-Heinz Becker, Joachim Stötzner, Peter Tirschmann, Klaus Weiß, Christian Krätzmar, Egon Gunkel, Mike Schmidt, Jörg Siegel, Uwe Rudolph und Joachim Gruner

Mannschaftsbild Bernterode - SV Lok 1985

Peter Tirschmann, Mike Schmidt, Christian Krätzmar, Klaus Schmiedel, Jens Baas, Klaus Holzmüller, Andreas Mäder, Lars Härtel, Wolfgang Clemens, Karl-Heinz Becker und Volker Skarupke

Eine weitere Sportlerfreundschaft wurde 1993 durch den Sportfreund Dieter Pfau mit dem SV Gau-Algesheim - einer AH Mannschaft aufgebaut.

 

Zu den Mitgliedern, die den Verein am längsten die Treue gehalten haben zählen:

Seit 1945 Heinz Floß

Seit 1950 Rolf Stratmann und Heinrich Stratmeier

Seit 1952 Werner Holzmüller

Seit 1955 Klaus Schmiedel

Seit 1958 Jochen König, Frank Polster und Joachim Radajewski

Seit 1960 Klaus Weiß und Andreas radajewski

 

Auszeichnungen 2008: Andreas Lippmann - Joker im Ehrenamt Landessportbund Sachsen

Diese Chronik basiert auf Erinnerungen von älteren Sportfreunden, da kaum Aufzeichnungen vorhanden waren.

Besonderen Dank gilt u.a. den Sportfreunden: Heinz Floß, Jochen König, Klaus Schmiedel, Andreas Radajewski, Klaus Weiß und Frank Stratmeier